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Mein Bienenstand in Bonn

Bienen halten ist mehr als Honig ernten

An meinem Bienenstand am Bonner Kreuzberg betreue ich zurzeit sechs Völker.

Bienen sind sehr wichtig für die Bestäubung der umliegenden Pflanzen. Darüber hinaus ernte ich zweimal pro Jahr meinen Stadthonig. Ende Mai ist die Zeit für den Honig; den die Bienen im April und Mai zusammengetragen haben: Die Frühtracht ist ein leckerer Mischhonig, der vor allem durch Obstblüten und Löwenzahn dominiert wird. Ende Juli kann zum zweiten Mal das "flüssige Gold" geerntet werden. Die Sommertracht ist gegenüber der Frühtracht würziger. Durch die speziell in der Stadt vorherrschende Bepflanzung, zum Beispiel mit Parkbäumen wie Linde oder Kastanie, ist der Geschmack deutlich anders als Honig, der außerhalb städtischer Bebauungen entsteht. Die Sommertracht hat zusätzlich Anteile von Honigtau.

Die zwei typischen Stadthonige unterscheiden sich dadurch vollkomen in ihrem Geschmack.


Bienen brauchen unsere Hilfe


Rainer Seifert | Imker | Bonn am Bienenstand in Bonn Poppelsdorf
Rainer Seifert
bei der Durchsicht der Bienenvölker
Rainer Seifert in Bonn am Bienenstand am Kreuzberg
Der Bienenstand am Bonner Kreuzberg


Bereits vor 50 Millionen Jahren flogen Staaten bildende Honigbienen durch die Wälder, Savannen und Steppen unseres Planeten. Lange, bevor der moderne Mensch die Erde bevölkerte, bestäubten die ersten Honigbienen die Blüten bildenden Pflanzen.

Trotz des technischen Fortschritts ist die Bedeutung der Bienen für Natur und Wirtschaft verblüffend:

» Rund 80 % der 2.000 – 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Honigbienen als Bestäuber angewiesen.

» Der volkswirtschaftliche Nutzen der Bestäubungsleistung übersteigt den Wert der Honigproduktion um das 10- bis 15-fache. Sie wird auf rund 2 Milliarden Euro jährlich in Deutschland und 70 Milliarden US-Dollar weltweit geschätzt.

» Auch Obst und Gemüse profitieren deutlich, denn Erträge und Qualitätsmerkmale wie Gewicht, Gestalt, Zucker-Säure-Gehalt, Keimkraft, Fruchtbarkeit und Lagerfähigkeit werden deutlich gesteigert.

» Damit nimmt die Honigbiene den 3. Platz der wichtigsten Nutztiere hinter Rind und Schwein ein!

(Quelle: D.I.B.)

Eine große Gefahr für die heimischen Honigbienen ist neben der Gentechnik die Verödung der Landschaft. Auf Feldern und Wiesen, öffentlichen Flächen und in Gärten blüht es immer weniger! Die Bienen finden – gerade im Sommer – vielerorts nicht mehr genug Pollen und Nektar. Gerade auf dem Land kommt es paradoxer Weise vor, dass Bienen verhungern.

Ich möchte mithelfen, das zu ändern. Helfen auch Sie mit, in dem Sie beispielsweise das Netzwerk Blühende Landschaft Externer Link zum Netzwerk Blühende Landschaft unterstützen!

Link zum Netzwerk Blühende Landschaft


Honig lässt sich importieren, die Bestäubungsleistung nicht


Am Bienenstand der Bonner Imkerei von Rainer Seifert
Die Bienen in Holzmagazinen aus Weymouth-Kiefer
Bienenvölker in Bonn- das Flugloch
Am Flugloch - Die Wächterbienen passen auf

Seitdem die die Varroamilbe von Wissenschaftlern des Bieneninstitutes Oberursel zu Forschungszwecken 1977 nach Deutschland geholt wurden, sind Bienenvölker in Mittel-Europa ohne Betreuung durch einen Imker nicht mehr alleine überlebensfähig.

In den ersten Jahren nach dem Auftreten der Milbe wurden verschiedene, meist schon bekannte (klassische) Behandlungsmittel gegen Parasiten verwendet, die zwar die Milbe als Spinnentier, aber nicht die Bienen abtöten. Jedoch ergaben sich mit der Zeit Resistenzbildung und Rückstände, letztere hauptsächlich im Wachs, aber auch im Honig.

Viele Imker setzen heute deswegen nicht mehr auf die chemische Bekämpfung, sondern auf organische Säuren wie Milch-, Oxal- oder Ameisensäure. Diese Säuren oder deren Salze kommen in der Natur im Stoffwechsel von Pflanzen und Tieren oder sogar unmittelbar in manchen Honigsorten vor. Diese biologischen Methoden setze auch ich in meiner Imkerei konsequent ein. Zu hoffen ist, dass die Bienen durch Züchtungen bald wieder in der Lage sein werden, alleine lebensfähig zu sein.

Ein wissenschaftlich bewiesener Durchbruch wurde leider noch nicht erreicht.